Anläßlich unseres Clubabends am 24.04.2023 hatten wir Herrn Prof. Dr. Ralf Elsner bei uns zu Gast.
Anhand eines äußerst befremdlich wirkenden, aber realen Bedrohungsszenarios, das einem Familienmitglied vor einigen Jahren in Koblenz passiert ist (er wurde von zwei Männern mit einer Waffe an der Stirn bedroht mit der Aufforderung „Jetzt fang an zu laufen!“, weil er diese nach einem abendlichen Kneipenbesuch freundlich darauf hingewiesen hatte, sich doch bitte nicht an einem Schaufenster zu entleeren), stellte Herr Elsner uns, auch aktiv in Szene gesetzt mit einigen mutigen Lionsfreunden und Damen, die Analyse von Strategien bei einer derartigen Bedrohung vor:
1. Bedrohungssituation checken
2. Zielfunktion eruieren
3. Handlungsoptionen ausloten
4. Entscheidung treffen
Die alles entscheidende Frage in einem derart „knallharten“ Konflikt lautet lapidar: „Wer ist im Vorteil? Der Bedrohende oder Bedrohte?“ Klare Antwort von Prof. Elsner: „Der, der zuerst trifft!“ Und das im wahrsten Sinne des Wortes „Treffen“. Dazu demonstrierte er uns die schnelle Entwaffnung eines Angreifers und lud uns alle ein, diesen Ablauf mindestens 80 bis 100 Mal zuhause zu trainieren, da dieser dann in den Basalganglien gespeichert und somit automatisiert ablaufen wird.
Er wies uns eindringlich darauf hin, dass erfolgreiche Menschen hellwache Menschen seien, weil sie ihre höchste Stärke im Wachzustand mit hoher Aufmerksamkeit erreichen würden. Diese mentale Stärke sei
- Voraussetzung zum Erreichen meiner Ziele
- Strategie und Kontrolle
- Entscheidungs- und Durchsetzungsfähigkeit.
Anhand ungewöhnlicher Experimente, z. B. von Dr. Robert Rosenthal 1965, Joshua Bell 2007/2014 und von Curt Paul Richter (ein unglaubliches Experiment mit Ratten in einem Schwimmbecken), wies er uns darauf hin, dass unser Gehirn nur Routine belohne und unsere Erwartungshaltung entscheidend für das Ergebnis sei. Menschen, die an sich selbst glaubten, seien auch automatisch erfolgreicher:
„Glaube an Grenzen, und sie gehören dir!“ (Richard Bach)
Mentale Stärke setzt folgende Aspekte voraus:
- Glauben
- Dankbarkeit
- Liebe
- Ziele
- Routine
- Sinn und Werte sowie
- den unbedingten Willen
Sei der Schöpfer deiner Gewohnheiten und nicht das Opfer!
Schlechte Gewohnheiten (Heute mache ich kein Rennrad-Training, das Wetter ist mir zu schlecht!) lassen zwar die Belohnung sofort folgen (Ich muss mich nicht quälen.), aber die Kosten folgen später (Der Trainingserfolg geht z. B. zurück.) Bei guten Gewohnheiten (Ich trainiere trotz des nicht ganz so optimalen Wetters.) muss ich zwar mit den Kosten (eben in Form des Trainingsreizes) leben, aber der Erfolg stellt sich als Belohnung definitiv später ein (Ich bin noch besser trainiert und habe eine äußerst sportliche Figur.)
Nach mehr als einer Stunde freien Vortrags mit vielen Bildern, Fotos, Statistiken und Grafiken beendete Professor Elsner seinen absolut interessanten Vortrag unter dem fast tosenden Applaus der begeisterten Clubfreunde – wobei es nicht verwunderlich und gleichzeitig auch sehr verzeihlich ist, dass unser Clubpräsident das offizielle Schlagen der Abschlussglocke vergaß! – und nahm anschließend sichtlich gerührt das obligatorische Weinpräsent des Präsidenten Thomas in Empfang: ein grandioser Abend – garniert mit sehr viel Farbe im Spiel durch einige liebliche Clubdamen.
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